Open House 2005

Open House 2005
24.Juni - 7.Juli 2005
Atelier Friedrichstrasse, Siegen, Germany

 

Ausstellende Künstler:

Sabiene Autsch, Thomas Kellner, Ingo Schultze-Schnabl, Pilar Albajar & Antonio Altarriba, Vitoria, Spain, Meredith Allen, Brooklyn New York, USA, Lili Almog, New York City, USA, Alfons Alt, Marseilles, France, Marco Ambrosi, Verona, Italy, Justyna Badach, Philadelphia, USA , Vincent Cianni, Brooklyn New York, USA, Barbara Downs, Oldswinford, Great Britain, Claudia Faehrenkemper, Werne, Germany, Chrystel Garipuy, New York City, USA, Johannes Hepp, Munich, Germany, Antonia Klostermann & Michael Hinz, Osnabrueck, Germany, Jens Knigge, Berlin, Gemany, Véronique Kolber, Steinsel, Luxemburg, Astrid Kruse Jensen, Copenhagen, Denmark, Nathalie Latham, Paris, France, Elaine Ling, Ajax, Canada, Jennifer Long, Toronto, Canada, Fredrik Marsh, Columbus Ohio, USA, Sarianna, Metsaehuone, Goteborg, Sweden, A. Leo Nash, Oakland California, USA, Dan Nelken, New York City, USA, Ken Rosenthal, Tuscon Arizona, USA, Frank Rothe, Berlin, Germany, Luzia Simons, Stuttgart, Germany, Leslie Starobin, Needham Heights, Massachusettes, USA

„Open House“ – so das Oberthema, unter dem die künstlerischen Ideen und Veranstaltungen in diesem Jahr in der Friedrichstraße gebündelt sind. Im einzelnen handelt es sich dabei um drei verschiedene Veranstaltungsformen mit je unterschiedlichen Inhalten, Themen und künstlerischen Ausdrucksformen.
Sabiene Autsch wird ihr Atelier öffnen und Einblicke geben in ihr künstlerisches Schaffen des letzten Jahres. Dies ist sehr stark geprägt durch das Interesse an kuratorischen Praktiken und Ausstellungsinszenierungen einerseits sowie an Menschen und Räumen andererseits, was die Künstlerin selbst u.a. auch auf ihre Forschungsprojekte zurück führt. Beide Aspekte konnte Sabiene Autsch u.a. in einem Raumprojekt umsetzen, das sie gemeinsam mit ihrem Künstlerkollegen Florian Prinz (Berlin) realisierte („Für Erwachsene und Jugendliche“, 2004, „Berliner Zimmer“, 2005). Neu ist dabei die Tendenz zu einer sehr klaren und pointierten Bildsprache, die sich deutlich von früheren Arbeiten der Künstlerin unterscheidet. Neben großformatigen fotografischen Arbeiten (z.B. „Lächeln in Purpur“ oder „Sie ist eine neue Erscheinung“) werden im Atelier auch seriell präsentierte Zeichnungen sowie intermediale Werkgruppen (Bild/Text, Malerei, Objekte) zu sehen sein, die den Besucher zum Verweilen, zum Lesen, Schauen, Schmunzeln und Nachdenken motivieren sollen.
Thomas Kellner setzt sein Projekt photographers:network selection 2005 fort. Dazu haben sich 51 Fotografen mit 150 Arbeiten beworben. Ziel dieses internationalen Projektes ist es, ein Netzwerk unter Kollegen aufzubauen, um eine gegenseitige Förderung zu ermöglichen. Eine sachkompetente Jury aus einem Journalisten (Thomas Gerwers, PROFIFOTO), einem Galeristen (Thomas Poller, Galerie Poller, Frankfurt/M.) und einer Kunsthistorikerin (Alison Nordstrom, Kuratorin am George Eastman House Rochester /USA) haben gemeinsam mit Thomas Kellner die auszustellenden Arbeiten ausgewählt. Die in der Friedrichstrasse zu sehenden Arbeiten repräsentieren die Vielfalt der fotografischen Ansätze: So sind experimentelle Arbeiten genauso vertreten, wie klassisch dokumentierende. Gemeinsam ist allen, die ganz eigene Handschrift, die in nur einem Bild schon erkennbar ist. Viele der eingeladenen Fotografinnen und Fotografen u.a. aus Frankreich, Italien, Großbritannien, Dänemark und den USA werden zur Eröffnung nach Siegen kommen.
„Zu Besuch“ in der Friedrichstrasse ist Ingo Schultze-Schnabl, der den vorderen Teil des Atelierhauses zur Präsentation aktueller, großformatiger Arbeiten nutzen wird, die speziell für die Räume in der Friedrichstraße und den Kunstsommer 2005 konzipiert wurden: In ihrer Gestaltung sind sie künstlerische Reaktion auf Form und Proportion, auf Farbe und Licht in ihrer Umgebung. Inhaltlich greifen sie die Funktionsgeschichte ihrer Umgebung, d.h. die An- und Ablieferung von Waren, auf. Die Werke weisen letztlich auch künstlerische Verbindungen zu den fotografischen Arbeiten von Thomas  Kellner im benachbarten Atelier auf, indem sie sich in ihrem Bildmedium gleichfalls auf Wirklichkeit beziehen, diese zerlegen, neu ordnen und so zu neuen Gestaltungs- und Sehweisen kommen. Mit neuen Materialien und Techniken setzt der Künstler Entwicklungen der ver¬gangenen Jahre fort, in denen sich seine Arbeiten zunehmend von der Malerei weg entwickelt haben und statt dessen Verbindungen zur Plastik und zur Zeichnung deutlicher eine Rolle spielten.
Seit geraumer Zeit versuchen die Künstlerinnen und Künstler in der Friedrichstrasse neue Wege in der Konzeption und Präsentation von Kunst zu gehen, d.h. das Haus zu öffnen für die Produktion von Kunst wie auch für das Gespräch über Kunst. Die damit verbundene Idee des „Künstlerhauses“, die bereits seit Jahren besteht und auch mehrfach mit Vertretern von der Stadt Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein diskutiert worden ist, scheint sich nach zwei erfolgreichen Ausstellungen im vergangenen Jahr nun inhaltlich einzulösen. Ein zentrales Anliegen ist, den Ort zu einem mehrschichtigen, facettenreichen Ort zu machen, der zugleich Labor als auch Archiv, Werkstatt, Sammlung und Ausstellung ist. Im Rahmen der zweiwöchigen Ausstellungszeit tritt das Künstlerhaus in Kooperation mit dem Museum für Gegenwartskunst und dem Forschungskolleg „Medienumbrüche“ der Universität auf. Geplant ist ein Gesprächsforum, auf dem neue fotografische Ansätze sowie theoretische und praktische Aspekte des Ausstellens vor allem auch mit Blick auf regionale Besonderheiten und Strukturen diskutiert werden sollen. Eingeladen dazu sind Künstler, Wissenschaftler, Ausstellungsmacher und Museumsleiter, Vertreter öffentlicher Institutionen etc.