In Erinnerung an Bernhard Becher

Bernd Becher (1931 – 2007)

Siegen. Bernd Becher wurde am 20. August 1931 in Siegen geboren. Becher und seine Frau Hilla Becher erwarben mit ihren Schwarz-Weiß-Fotografien von Industriebauten im Ruhrgebiet, Belgien, Niederlanden, USA und Großbritannien, sowie Wassertürme und Glasbehälter wie auch Fachwerkhäusern des Siegerlands in ihrem unverwechselbaren Stil internationales Renommee als Fotografen. Von ihnen wurde die Düsseldorfer Photoschule begründet.

Von 1953 bis 1956 studierte Bernd Becher an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Malerei und von 1959 bis 1961 an der Düsseldorfer Kunstakademie Typographie. Ab 1957 fertigte er Fotografien an, die zur Dokumentation und als Vorlage für Zeichnungen und Gemälde Industriedenkmäler zeigten, dienten. Zusätzlich sammelte er Kontaktabzüge von Industriebauten. Zur rein fotografischen Dokumentation gelangte er gemeinsam mit seiner Ehefrau über Collagen aus Zeichnungen und Fotografien. Abgesehen von ihrer Dokumentation von Siegener Fachwerkbauten verfolgte das Künstlerpaar Becher immer die Darstellung von industriellen Produktionsanlagen und Industriegebäuden die im Zusammenhang mit der Produktion von Gütern standen. Bei ihren Bildern handelt es sich häufig um Abwicklungen, folglich mehrere Fotografien die dasselbe Gebäude aus verschiedenen Blickwinkeln zeigen. Das Paar versteht sich als Archäologen der Industriearchitektur, da sie den Begriff für die industrielle Architektur die „normadische Architektur“ prägten. Jener Begriff meint die Errichtung und auch den Abriss von Industriegebäuden wegen Kapitalverwertung und Profitgewinnung. Relativ schnell wurde ihr fotografisches Werk künstlerisch anerkannt und gewürdigt, gilt als ein Serienkonzept im Sinne der Neuen Sachlichkeit und aus Sicht der bildenden Kunst der Konzeptkunst zugeordnet.

1972 übernahm Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf eine Professur für Fotografie und bildete, eng mit Hilla Becher, eine Reihe von einer großen Anzahl an fotografischen Persönlichkeiten aus.

Bernd Becher verstarb am 22. Juni 2007 in einem Rostocker Krankenhaus. Seit dem Tod ihres Mannes führt Hella Becher die fotokünstlerische Arbeit mit neuen Arbeiten fort.

Bernhard „Bernd“ Becher (* 20. August 1931 in Siegen; † 22. Juni 2007 in Rostock). Er übernahm 1976 an der Kunstakademie Düsseldorf eine Professur für Fotografie.