Siegen. Walter Helsper war ein deutscher Maler und Zeichner. In seinen Werken beschäftigte er sich hauptsächlich mit Federzeichnungen, Grafiken, Ölbildern und Gipsplastiken. Zudem zeigte er großes Interesse für die Verhaltensweisen des Menschen. In seiner Malerei ist hauptsächlich das Landschaftsmotiv zu erkennen. Er wurde am 01. Juli 1927 in Herdorf geboren und wuchs in einem religiösen freikirchlichen Elternhaus auf. Schon während seiner Kindheit zeichnete und malte er viel. In frühen Jahren, als Helsper die Volkshochschule besuchte, fiel seine Begabung zum ersten Mal auf. Daraufhin erzielte er eine künstlerische Ausbildung zum Kirchmaler, bis er dann im Zweiten Weltkrieg zum Arbeitseinsatz verpflichtend eingesetzt wurde. Bis 1945 begleitete Helsper als Gefreiter einer Luftwaffeneinheit den Rückzug der Wehrmacht in Holland, Nord-Deutschland und Polen. Nach dem Krieg besuchte er die Siegerländische Malfachschule.
Helsper machte sich in den fünfziger Jahren selbstständig und verdiente seinen Lebensunterhalt als Plakatmaler, Schaufensterdekorateur und ebenfalls von Arbeitsaufträgen wie das Ausmalen von Kneipen und Diskotheken.
Seine Frau Susanne heiratete er im Jahr 1955 und bekam mit ihr noch im selben Jahr seine Tochter Petra. Diese Ehe endete bereits vier Jahre später. Daraufhin führte Helsper noch zwei weitere Ehen mit Ute, die bis ins Jahr 1973 hielt und Dorothee Jasper, mit der er den Rest seines Lebens verbrachte. Er stellte im Jahr 1962 zum ersten Mal seine eigene Freiluft-Ausstellung großer Panorama Bilder aus, die sich mit vielen Siegener Motiven beschäftigten und für große Aufmerksamkeit sorgten. Noch im selben Jahr stand Helspers großer Umzug nach Köln an, wo er viel mit dem Maler Ewald Hackler zusammenarbeitete. Durch diese Zusammenarbeit gelang Helsper an viele wichtige Kontakte in der Kunstbranche. Nach ein paar Jahren kehrte die Familie nach Siegen zurück, da Helspers Aufträge sich hauptsächlich in die Siegerländer Region verteilten.
Helsper ließ sich von einem halbjährlichen Spanien Aufenthalt in Altea künstlerisch inspirieren, der von einigen seiner Aufträge finanziert wurde. Mit dem Siegener Künstler Herbert Schäfer, entwickelte er im Jahr 1969 eine neue Art der Monotypie. Der Schriftsteller Wolf Kühne begleitete Helsper auch auf seinem künstlerischen Weg und versuchte die ästhetischen Werke zu verstehen und weit in den Kunstmarkt nach oben zu bringen. Durch das rasante Wachstum der Familie entschied er sich zu einer gesicherten Lebensgrundlage und eröffnete das Künstler-Lokal „Belle Epoque“ in seinem Lebensraum, Siegen. Er erlitt eine gewaltige Krise durchwachsende Schwierigkeiten in seinem Geschäft. Aufgrund dessen führte es zu der Trennung mit seiner Frau und persönlichen Konflikten. Er pendelte oft zwischen Köln und Siegen, da dort zum einen seine neue Geliebte Dorothee Jasper und Herbert Schäfer lebten.
Helspers Atelier befand sich zu dieser Zeit in der Siegener Altstadt, dort stellte er oftmals seine Ausstellungen aus, da er keine regelmäßige Gemeinschaftsarbeit zu einer Kunstgalerie führte. Nacheinander arbeitete er noch als Kunsterzieher mit dem Siegener Fachinstitut zusammen, an der Universität-Gesamt-Hochschule Siegen als Gastdozent im Kunstbereich und am Gymnasium Stift Keppel in Hilchenbach. Seine Stimmungen und Erfahrungen, sowie die Siegerländer Umgebung inspirierten ihn oftmals für seine Motive und Werke. Doch vor allem seine Reisen nach Spanien und Griechenland animierten ihn für nachhaltige Inspirationsquellen.
Mit seiner Frau Dorothee Jasper lebte er bis zu seinem Tod frei in der Natur in einem Bauernhaus in Netphener Ortsteil Eschenbach. Dort fühlte Helsper sich sehr mit der Natur verbunden und so entstanden seine bekannten und im Vordergrund stehenden Landschaftsbilder. In seinen letzten Jahren beschäftigte er sich viel mit neuen Malstilen und arbeitete von da an hauptsächlich nur noch mit Farbpigmenten ohne Bindemittel um außergewöhnliche Kontraste zu erschaffen.
Am 28. Juni 1992 verstarb Walter Helsper in seiner bekannten Umgebung, Siegen.