Siegen. Theo Meier-Lippe wurde am 17. Februar 1907 in Hohenhausen im Kreis Lemgo geboren und verstarb am 1. Februar 1980 in Siegen. Er ist bekannt für seine Landschaftsbilder, Portraits, Wandmalereien aus Öl und Tempera, sowie Außenwandgestaltungen, unterschiedlicher Kunststile.
In Lippe, fertigte er zunächst großflächige Landschaften und figürliche Kompositionen im Sinne der damals vorherrschenden Kunstrichtung der „Neuen Sachlichkeit“, an. Dabei konzentrierte er sich auf wenige Farbelemente in Grün und Blaugrau und starke Konturen. In seiner neuen Heimatstadt in Siegen, entstanden Blumenaquarelle von lichter Farbgebung. Umstände nach dem zweiten Weltkrieg, führten dazu, dass er Pastellstifte selber herstellte und mit präpariertem Zeitungspapier arbeitete. Er gestaltete Wandmalereien aus Öl und Tempera. Eine intensive Auseinandersetzung mit den Problemen der Abstraktion, veranlasste, dass er 1950 bis 1960 sich überwiegend stark farbigen Flächenkompositionen widmete. Aus anfänglich kleinen Federzeichnungen wurden großformatige Arbeiten mit Pinsel, Feder und Tusche. Was erst einen experimentellen Charakter aufwies, stellte sich als eine gefasste grafische Aussage heraus. Schließlich widmete Meier-Lippe sich Außenwandgestaltungen, der „Kunst am Bau“. Neben großflächigen, Stadtbild prägenden Arbeiten, entdeckte er die Sgraffito-Technik neu, die sich besonders für Außenwände besonders von Neubauten eignet. Er befasste sich zudem mit Mosaiken und der Kombinationen aus Mosaiken und Messing. Seine ersten Arbeiten lassen sich dem Abstrakten zuordnen, während seine späteren Arbeiten sich mehr dem Thematischen hinwenden. In allen Entwicklungsphasen unverkennbar, bleibt eine Beständigkeit von Form und Farbgebung.
Nach einer Lehre zum Maler begann er mit 19 Jahren eine künstlerische Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Kassel. 1928 waren erste Werke von ihm in einer Gruppenausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf zu sehen. Zwei Jahre später setzte er seine Studien an der Rijksakademie für bildende Künste Amsterdam fort. In den Museen Amsterdams´ begegnete er erstmals Bildern von Vincent van Gogh, die seine Arbeit stark prägten. 1932 besuchte er die Academie Grande Chaumière in Paris, dort beeinflussten Cézanne, Toulouse-Lautrec, Gaugin und Chagall sein Schaffen und gaben ihm ein neues Gefühl für Farbgebung. 1933 kehrte er in das Lipper Land zurück und richtete sein erstes Atelier ein, in einem großen Turmzimmer im Schloss Varenholz an der Weser. Politische Veränderungen, brachten einen Umzug nach Siegen mit sich. Er schloss sich der Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler an und seine Werke wurden unter anderem in Hagen, Amsterdam und Detmold ausgestellt. Durch den zweiten Weltkrieg verlor er fast alle seine Werke, was ihm zu einem Neuanfang zwang. Zur finanziellen Unterstützung und aus Interesse daran, sein Wissen weiterzugeben, unterrichtete Meier-Lippe Auszubildende im Maler- und Anstreicher Handwerk an der Berufsschule in Weidenau und schließlich Kunsterziehung am städtischen Mädchengymnasium in Siegen. Zudem wirkte er als Mitgründer der Fachschule für Malen und Zeichnen in Siegen und förderte dort junge Talente. Seine Werke erlangten außerdem an internationales Interesse, es folgten Ausstellungen in Frankreich, Holland, Belgien, Dänemark und Schweden.