Thomas Kellner arbeitet an seinem dritten Teil der Trilogie mit Siegener Porträts
Siegen. Thomas Kellner widmet sich bereits seit 5 Monaten dem dritten Teil seiner Trilogie über Siegen und das Siegerland. Zurzeit porträtiert er Siegener und Siegenerinnen. Nach dem ersten Teil über die Fachwerkhäuser, die Bernhard und Hilla Becher fotografiert hatten, einem zweiten Teil über die Kapellenschulen des Herrschaftsbereiches Nassau, sind es nun Siegener, die hier leben, oder arbeiten, die er in Siegener Porträts verewigt. In insgesamt vier Jahren entsteht in ca. 8000 Arbeitsstunden ein Abbild der Siegener Gesellschaft in Siegener Porträts. Die Bilder ähneln sich in ihrer Formensprache und Farbgebung den Fachwerkhäusern, die gemeinsam eine Klammer um die Kontaktbögen der Fachwerkhäuser bilden. Zum 60. Todestag im Frühjahr 2024, gleichzeitig dem 800. Geburtstag der Stadt Siegen wird eine erste Bestandsaufnahme als Ausstellung in der Artgalerie zu sehen sein. Bis dahin fotografiert Thomas Kellner weiter und freut sich über jeden und jede, die sich als Modelle für Siegener Porträts melden.
Bisher waren in Siegener Porträts dabei: Mund-Kiefer-Gesichtschirurg, Gymnasiastin, Studienrätin, Akademischer Rat, Rentnerin, Berufssoldat, Journalistin, Privatier, Rentnerinnen, Künstler, Veranstaltungsmöglichmacher, Typograph, Unternehmer, Baubeschlagshändler i.R., Schuldirektor im Ruhestand, Unternehmer, Fliesenleger, Publizist, Diplom-Designer, Justizangestellte, Schulleiter, Rentner, Oberstudienrätin, Rentnerin, Zahnarzthelferin, Ergotherapeutin, Bezirksschülersprecher, Bankvorstand i.R., Künstlerin, Sozialpädagoge, Zwillinge, Zahnarzthelferin, Künstler, Schornsteinfeger, Schornsteinfegermeisterin, Schornsteinfeger, Ärzteteam, Redakteurin, Sprecher Deutscher Kunstrat, Lehrerin i.R., Redakteur, Designer, Rettungsassistent, Haustechniker, Reinigungskraft, Schwesternschülerin, Küchenmeister, Visionär, Unternehmerin, Künstlerin, Ärztin, Psychotherapeutin, Geschäftsführer, Auszubildende Kauffrau für Büromanagement, Arzt, OP-Schwester, OP-Schwester, Grafik-Designer, Serviceleitung, Theaterpädagogin, PR-Berater, Musiker, Schülerin, Kind, Fachkrankenpfleger und Operationstechnische Assstentin, Elektroingenieur und Medizinische Fachangestellte, Hochschullehrer, Archivar, Bilanzbuchhalterin, Fotograf, Künstlerin, Singer Song Writerin, Fremdsprachensekretärin/ Technische Übersetzerin, CNC-Fräser i.R. & Krankenschwester i.R. / Gartenliebhaber, Volksschulleiter a.D., Integrationskraft und Fußpflegerin.
August Sander - Der Pionier der sozialen Fotografie & der Porträts
August Sander wurde am 17. November 1876 wurde in Herdorf im Westerwald geboren und verstarb am 20. April 1964 in Köln. Er gilt als einer der bedeutendsten Porträtfotografen des 20. Jahrhunderts. Sander war ein Vertreter der Neuen Sachlichkeit in der Fotografie. Er wollte mit seinen Fotos ein objektives und umfassendes Bild der deutschen Gesellschaft zeigen. Er fotografierte Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, von Arbeitern und Bauern bis hin zu Künstlern und Wissenschaftlern. Sander schuf eine einzigartige Sammlung von Porträts, die heute als ein wichtiges Dokument der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts gilt. Sander's bekanntestes Werk ist das Portfolio „Menschen des 20. Jahrhunderts“. Die Serie enthält über 600 Porträts, die Sander zwischen 1912 und 1950 aufgenommen hat. Die Serie wurde erstmals 1929 veröffentlicht und gilt heute als ein Meisterwerk der deutschen Fotografie. Sander starb 1964 in Köln. Er ist einer der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Seine Fotos sind ein wichtiges Dokument der deutschen Geschichte und Kultur.
Leben und Werk:
Sander begann seine fotografische Karriere in den frühen 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Seine Arbeit war von einem dokumentarischen und sozialkritischen Ansatz geprägt. Er konzentrierte sich darauf, das Leben der Menschen in der Weimarer Republik und später auch in der NS-Zeit zu porträtieren und festzuhalten. Eine seiner berühmtesten Arbeiten ist das Projekt "Menschen des 20. Jahrhunderts", an dem er über Jahrzehnte hinweg arbeitete. In diesem Projekt wollte Sander ein umfassendes Porträt der deutschen Gesellschaft schaffen, indem er Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten und Berufen fotografierte. Seine Bilder zeigen Handwerker, Bauern, Intellektuelle, Künstler, Arbeiter und viele andere in Porträts, wobei er die Individualität und Einzigartigkeit jedes Einzelnen betonte. Sander vertrat die Auffassung, dass Fotografie nicht nur ein Mittel der künstlerischen Ausdrucksweise sein sollte, sondern auch ein Mittel, um die Gesellschaft zu verstehen und zu dokumentieren. Seine Fotografien wurden somit auch zu einer sozialen Studie, die die Vielfalt und Komplexität der Menschen in seiner Zeit in Porträts einfing.
Einfluss und Erbe:
August Sanders Werk hatte einen erheblichen Einfluss auf die Fotografie des 20. Jahrhunderts. Er gilt als einer der Wegbereiter der dokumentarischen Fotografie und des Porträts. Seine Bilder eröffneten neue Wege, um die Menschen und ihre Lebensumstände in einer ehrlichen und ungeschönten Weise darzustellen. Obwohl Sander in seinem Leben nicht immer Anerkennung erfuhr und seine Arbeit während der NS-Zeit sogar verfemt wurde, wird er heute als einer der bedeutendsten Fotografen seiner Zeit gefeiert. Seine Fotografien sind nicht nur künstlerische Meisterwerke, sondern auch wertvolle historische Dokumente, die uns einen Einblick in das Leben der Menschen im 20. Jahrhundert im Porträt geben. Sein Erbe lebt auch heute noch in vielen Fotografen fort, die sich von seinem Ansatz inspirieren lassen und seine Idee weitertragen, dass Fotografie ein Instrument sein kann, um die Gesellschaft zu verstehen und kritisch zu reflektieren.
Siegener Porträts im Fokus: Fotokünstler Thomas Kellners Hommage an die Menschen der Stadt
Für die Hommage an August Sander zu seinem 150. Geburtstag 2026 porträtiert Thomas Kellner 1% der Siegener Einwohner oder jener die hier arbeiten in Siegener Porträts. Die Stadt Siegen hat 105579 Einwohner (27. Januar 2023). Das bedeutet also, dass Thomas Kellner sich zum Ziel gesetzt hat 1056 Menschen dieser Großstadt zu fotografieren. Die Vielfalt der Bevölkerung wird aus den statistischen Daten der Stadt heraus gespiegelt. Von den bisher porträtierten Personen sind 93 % Deutsche (82% der Bevölkerung sind tatsächlich deutsche Staatsbürger). Davon sind 55 % Männer Ziel sind 50 % und 45 % Frauen (50 % Frauen sind das Ziel).29 % der zu fotografierenden Menschen sollen einen Migrationshintergrundhaben (bisher 15 %). Ohne Migrationshintergrund benötigt er 0,71 das Ziel sind 85 %.
Viele Nationen leben unter einem Dach.
Thomas Kellner stellt auch die kulturelle Vielfalt der Stadt in Porträts dar, da viele Menschen, die in Siegen wohnen oder arbeiten, verschiedene Hintergründe haben.
Bei den Personen mit europäischen Wurzeln benötigt er 3 Bulgaren, 1 Franzosen, 5 Kroaten, 2 Griechen, 7 Italiener, 1 Letten, 1 Litauer, 1 Niederländer, 1 Österreicher, 7 Polen, 1 Portugiese, 12 Rumänen, 1 Slowaken und 1 Schweden. Für Personen mit Wurzeln außerhalb der Europäischen Union benötigt er 24 Türken, 21 Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien, 18 Personen aus der ehemaligen Sowjetunion, 13 Personen aus Afrika, 1 Person mit kanadischen oder amerikanischen Wurzeln. Menschen anderer Länder sind auch herzlich willkommen. Thomas Kellner benötigt auch 2 Personen mit Wurzeln aus dem mittleren oder südlichen Südamerika, 52 Personen mit asiatischem Hintergrund 4 Personen ohne Heimatland. Menschen anderer Länder sind für die Siegener Porträts auch herzlich willkommen.
Demografie der Stadt in Porträts.
Thomas Kellner bildet die Alterspyramide der großstädtischen Gesellschaft ab, die in Siegen leben. Die Modelle werden für die Siegener Porträts in neun verschiedenen Altersgruppen erfasst. Hier sind einige Zahlen: Bis 10 Jahre sollen 98 Kinder (bisher sind es 6 % der Modelle), bis 19 Jahre 94 Jugendliche (bisher 2 %), bis 29 Jahre sollen 164 % fotografiert werden (bisher 1 %), bis 39 Jahre 146 Menschen (bisher 7 %), bis 49 Jahre sollen 119 Menschen (bisher 9 %),bis 59 Jahre sollen 148 Menschen (bisher 23 %), bis 69 Jahre sollen 131 Menschen (bisher 41 %), bis 79 Jahre sollen 86 Menschen (bisher 17 %), bis 90 Jahre sollen 63 Menschen (bisher 9 %) und über 90 Jahre sollen 9 Menschen (bisher 1 %) fotografiert werden.
Schulbildung in Porträts
Der Fotokünstler begegnet Menschen mit unterschiedlichen Bildungswegen. Er sucht 48 Personen ohne Abschluss (bisher 0 %), 22 Personen, die noch studieren (bisher 6 %), 343 Personen, die die Hauptschule besucht haben (bisher 15 %),169 Personen, die die Realschule besucht haben (bisher 23 %), 70 Personen, die einen Abschluss einer Fachoberschule haben (bisher 9 %) und schließlich sollten 190 Personen das Abitur gemacht haben (bisher 55 %).