Virtuelle Reise Siegener Fotoenthusiasten.
Siegen. In Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg ging dieses Wochenende die Biennale für aktuelle Fotografie zu Ende. Corona bedingt waren die Türen zwar verschlossen, doch nutzte Fotokünstler Thomas Kellner die Chance und das Angebot der Biennale die Ausstellung virtuell zu besuchen und lud hierzu einige Siegener Fotobegeisterte zu einer virtuellen Reise und einem abendlichen Videotreffen mit einem Glas Wein ein. Die Siegener Fotoenthusiasten reisten individuell virtuell nach Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen und konnten sich gut geleitet durch die zahlreichen Ausstellungen bewegen und sich informieren. Zur Verfügung standen digitale Rundgänge, ähnlich konzipiert wie Google Streetview, ergänzt um einzelne Bildinformationen, Saal-Zettel, Videos und ein Audio-Interview. Der von David Campany vom International Center of Photography in New York konzipierte Ausstellungsreigen zeigte aktuelle künstlerische Fotografie und einige Videos und zeigte (auch) ihre Bezüge zur Geschichte der Fotografie. Im Google Bild von Fontcuberta taucht der Bezug zur ersten Fotografie von Niecephore Niepce in Form auf, Fotomontagen jagen eine die andere und bei hoher Geschwindigkeit verliert sich das Rendering im schwarz des Umraumes eines Videos. Die Ausstellungen reichen von einer Reflektion der Presse-Fotografie, natürlich bis zur Bedeutung von Walker Evans für die amerikanische und zeitgenössische Fotografie, bis zu den Becherschülern und ganz zeitgenössischen Positionen und der Fotografie des Modernismus und ihren zeitgenössischen Alter Egos. Die Ausstellungen zeigen in sechs großartigen Ausstellungen genau den Boden auf dem sich Fotografie heute bewegt. Dabei gelingt David Campany ein sehr künstlerischer Blick auf die zeitgenössische Fotografie fern der Fotoclubs und eines Post-Becherschen Dokumetarismus. Die Siegener Gruppe traf sich anschließend auf ein reales Glas Wein im Videochat. David Campany grüßte die Gruppe mit „If you do come to New York and the ICP it will be a pleasure to meet you.” Und so freuen sich die Freunde der Fotografie auf ein zukünftiges Treffen vielleicht ja in New York.