Dialog – eine Brücke zum Unbekannten
Washington, DC. Die Ausstellung „Building Dialogs“ zeigt eine Komposition von vier internationalen Künstlern, in der Fotokünstler Thomas Kellner vertreten ist. Kuratiert wird die Kunstausstellung von Gesche Würfel, Professorin für Fotografie an der UNC, und Fabian Goncalves Borrega, der im AMA Art Museum of the Americas in Washington, D.C. tätig ist. Das AMA ist das älteste Museum lateinamerikanischer und karibischer Künste in den Vereinigten Staaten. Es setzt sich mit moderner und zeitgenössischer Kunst auseinander und konzentriert sich auf Themen wie kultureller Austausch, Demokratie, Menschenrechte, Sicherheit und Entwicklung.
Die Ausstellung präsentiert Parallelen innerhalb der Kunstwerke, die sich mit der gebauten Umwelt befassen und die drei Pachas aus der Inka-Kultur verbinden. Die Inka ist bis heute Teil des Mythos und die Religion der Anden. Die verschiedenen Ebenen (Pachas) spiegeln die Oberwelt, Unterwelt und die Mittelwelt, das menschliche Reich der Inka-Religion, wider. Mit den einzelnen Werken der Künstler wurde ein Diptychon zusammengesetzt wodurch sich ein Dialog entwickelt. Kellner nimmt dabei eine wichtige Rolle ein, indem er mit den Bildern aus seiner Serie Brasilia das menschliche Reich der Inka visualisiert. Das Kay Pacha-Reich orientiert sich an der humanen Ordnung, mit dem Streben nach Freiheit, Fortschritt, Emotionen, Neid, Gier, Angst und Chaos. Die Arbeiten von Kellner weichen von der formal stehenden Architektur ab und schaffen eine Gestalt, die das ursprüngliche Gebäude unterbringt und bildhafte Kommentare enthält. Die großen Kontaktblätter erinnern uns an Gebäudereihen in einem Stadtblock einer imaginären Stadt. Der Betrachter verliert sich in diesem erfundenen, jedoch geordneten Bereich. Dieser Prozess ähnelt der Gehirnaktivität, wenn Informationen zerteilt und verarbeitet werden, was wiederrum den Emotionen gleicht, die entstehen, wenn bekannte Monumente überhaupt zum ersten Mal wahrgenommen werden.
Die Idee der Kuratoren ist, die einzelnen Bilder der Künstler zu kombinieren und als ein neues Bild zusammenzusetzen, wodurch ein Diptychon entsteht. Die Verbindung zu der Inka-Kultur wird erzeugt und die drei Pacha-Reiche werden miteinander verknüpft. Durch „Building Dialogs“ wird ein neues Original entworfen, das wenige Augenblicke zuvor noch das Unbekannte war. Diese Synthese setzt ein Symbol für eine Mischung in Sympathie.
Das Ziel dieser Ausstellung ist, Dialoge innerhalb der Bilder, Künstler, Kuratoren und vor allem der Präsentationen zu schaffen. Die Online-Vorstellung, die im Internet betrieben wird, greift verschiedene Standpunkte der jeweiligen Künstler auf. Die digitale Kunstausstellung wird auf ausgewählten Plattformen präsentiert. Kellners Auffassung der Dialoge können vorläufig auf seiner Webseite besichtigt werden.