Festival Neuer Kunst Labirynt, festiwal nowej sztuki, in Slubice

Festival neuer Kunst Labirynt, Festiwal Nowej Sztuki, in Slubice und Frankfurt. Ein Kunstfestival zum Thema Raum und Leere

Slubice. Von Freitag, 20. Oktober, bis Sonntag, 22. Oktober, findet auch in diesem Jahr das Festival für neue Kunst und Bild lAbiRynT in Slubice und Frankfurt an der Oder statt. Die (im wahrsten Sinne des Wortes) grenzüberschreitende, wiederkehrende Veranstaltungsreihe, an der Thomas Kellner als Künstler beteiligt ist, kreist diesmal einerseits thematisch um den Begriff der Leere und ist andererseits dem Kurator, Theoretiker und Künstler Jerzy Olek gewidmet. Die Besucher erwartet ein dichtes, spannendes Programm, das interessante Begegnungen und Treffen mit bis zu 80 Künstlern und reizvolle Erfahrungen verspricht. Die Galeria Okno, geleitet von den großartigen Kuratoren Anna Panek-Kusz und Michael Kurzwelly, beherbergt wie immer eine multimediale Vielfalt an Ideen und Machern. Thomas Kellners Beitrag mit einer Fotografie innerhalb der Ausstellung zum Gedenken an Jerzy Olek fügt dem Konzept die unverwechselbare ästhetische Note des Fotografen hinzu. Das Festival findet seit 2010 jährlich in Slubice und Frankfurt statt.

Labirynt würdigt Jerzy Olek diesen Oktober beim festiwal nowej sztuki mit Raum und Leere

Einer langjährigen Praxis folgend, organisierte Jerzy Olek immer wieder eine kollektive Schau, zu der er  ausgewählte Gäste persönlich einlud. Wir stellen uns vor, dass er diese Exposition auch heute noch organisiert und an ihr teilnimmt. Allerdings gibt es eine Neuerung: Anstelle des üblichen Einführungstextes werden in der Präsentation kurze Bemerkungen der Köpfe hinter den Werken gezeigt. Dieser Ansatz ist eine Hommage an Jerzys übliche Sammlung von Miniaturen ("ef") in Stary Gieraltów, wo jedes Kunstwerk von einem kurzen Statement begleitet wird.  

In dieser Präsentation zu Ehren von Jerzy Olek: Michal Jakubowicz (1977), Gottfried Jäger (1937), Wolf Kahlen (1940), Thomas Kellner (1966), Remigiusz Koniecko (1977), Michael Kurzwelly (1963), Boguslaw Michnik (1945), Jürgen O. Olbrich (1955), Anna Panek-Kusz (1975), Marek Pozniak (1960), Józef Robakowski (1939), Carola Ruf (1955), Tadeusz Sawa-Boryslawski (1952), Rudolf Sikora (1946), Zdenek Stuchlik (1950), Grzegorz Sztabinski (1946-2020), Gisela Weimann (1943), Stefan Wojnecki (1929-2023), Naoya Yoshikawa (1962); miejsce | Ort | : Dolina Uradu, ul. Szosowa 34, Urad

Gut zu wissen: Öffnungszeiten, Orte und Veranstaltungen des lAbiRynT-Festivals

Das Festival beginnt am Freitag, den 20. Oktober um 15:15 Uhr im Slubicki Miejski Osrodek Kultury in Slubice. Die Eröffnung umfasst einen Vortrag von Marta Smolinska über Jerzy Olek, gefolgt von Ausstellungen mit Werken von Jerzy Olek, Janusz Piotr Musial, Cezary Hladki, Daisuke Iwamoto und Wolfram DER Spyra. Für 19:00 Uhr ist ein Konzert mit Manuel Fischer-Dieskau, Fidan Aghayeva-Edler und Margarete Huber geplant. Ab 19.30 Uhr folgen Vorträge von Michal Jakubowicz und Tadeusz Sawa-Boryslawski sowie ein Dokumentarfilm von Peter Jancárek. Am Samstag, 21. Oktober, finden in Frankfurt (Oder) und Urad unterschiedliche Shows und Performances statt. Zu den Highlights gehören eine Performance von Wolfram Spyra und Roksana Vikaluk sowie Stücke von Patrick Huber und anderen. Am Sonntag finden weitere Präsentationen von Objekten, Performances und Vorträge an vielen Orten statt, unter anderem in der Biblioteka Miejska in Slubice und am Brückenplatz auf deutscher Seite. Daran beteiligen sich Persönlichkeiten wie Ilkka Sariola, Gisela Weimann und Anna Lindkvist. Das Programm lädt 2023 zu mehr Gesprächen, Vorträgen und Treffen über Konzeptkunst und Aktionskunst, Vorführungen, Seminaren, auch über Klangkunst an verschiedenen Orten ein. Zu den Vorträgen und Diskussionen laden das Festival der verein slubfurt e.v. und die Organisatoren der Städtischen Galeria Okno ein. Mit Abstand von ca. einer Woche ist so manches auch auf der Internetseite anzusehen.

Jerzy Olek, Fotograf und Kurator von Labirynt in Slubice: Pionier und Visionär in Sachen Multimedia mit Blick für das Detail

Einführung

Jerzy Olek, ein bedeutender bildender Künstler und Theoretiker, wurde am 28. März 1943 in Sanok, Polen, geboren.

Mit seinem innovativen Ansatz und seinen multimedialen Praktiken hinterließ er einen unauslöschlichen Eindruck. Oleks künstlerisches Streben konzentrierte sich auf die Erfassung der subjektiven Bilder des Raums durch Medien wie Zeichnung, Spiegelung, Grafik und Computerdruck. Er schuf komplizierte visuelle Strukturen und Installationen, die sowohl faszinieren als auch zum Nachdenken anregen.

Lebenslauf

Jerzy Olek wurde 1943 in der malerischen Stadt Sanok geboren und verbrachte seine prägenden Jahre inmitten der atemberaubenden Landschaft des Bieszczady-Gebirges. 1965 schloss er sein Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Universität Breslau ab und begann damit eine Reise, die die polnische Kreativszene prägen sollte. Seine erste Einzelausstellung  markierte 1965 den Beginn einer produktiven Karriere. Zeit seines Lebens war Olek ein aktives Mitglied kreativer Gruppen und Publikationen, in denen er seine Leidenschaft für das Handwerk der Fotografie auslebte. Vor allem gründete er 1977 die einflussreiche "Foto-Medium-Art"-Bewegung und eine Galerie in Breslau und festigte damit seinen Status als Wegbereiter im Bereich des ästhetischen Ausdrucks.

Oleks Engagement für die Bildung wurde deutlich, als er an angesehenen Institutionen wie der UAP in Poznan und der Akademie der Schönen Künste in Poznan, Gdansk, der Technischen Universität Breslau und der Universität Breslau lehrte. Er spezialisierte sich auf die Psychophysiologie des Sehens und neue Medien und prägte die nächste Generation von Künstlern und Denkern.

Ausstellungen und Bücher von Jerzy Olek

Jerzy Olek hat zahlreiche Ausstellungen kuratiert und an ihnen mitgewirkt, die konventionelle kreative Grenzen in Frage stellten und sein unermüdliches Streben nach einer Erweiterung des imaginären Rahmens unter Beweis stellten. Zu den bemerkenswerten Präsentationen, die er organisierte, gehören "Border states of photography" (Katowice 1977), "Skjulte Dimensioner" (Odense, Kopenhagen 1993), "Q-bis-m II" (Nantes 2004) und "Towards the Essence" (Tokio, Kyoto 2010).

Neben seinen beeindruckenden Schau hat Jerzy Olek mehrere bedeutende Bücher verfasst, die in die Tiefen seiner kulturellen Philosophie eindringen. Zu den bemerkenswerten Werken gehören "My Road to Dimensionlessness" (Breslau 2001), "Enabling the Impossible" (Breslau 2007), "7 from/behind/the Illusion" (Poznan 2013) und "Seeing the Ideal, or Limitless Lines" (Breslau 2015).Diese Publikationen bieten tiefe Einblicke in Oleks kreative Reise und Vision.

Jerzy Olek: Pionier der grenzenlosen Grenzen der Praxis und des Einflusses

Jerzy Oleks Einfluss in der Welt der Fotografie und des multimedialen Schaffens reicht weit über sein eigenes Schaffen hinaus. Als angesehener Professor, Kurator und Autor hat er den zeitgenössischen Diskurs in Polen und darüber hinaus maßgeblich mitgestaltet. Oleks Fähigkeit, traditionelle ästhetische Grenzen nahtlos zu überschreiten, zeugt von seinem Einfallsreichtum und seiner unerschütterlichen Hingabe an die Erforschung der Fantasie.

Sein Vermächtnis inspiriert weiterhin Künstler und Liebhaber und hinterlässt einen unauslöschlichen Eindruck in der Welt der visuellen künstlerischen Praxis.

Kuratoren des Festivals in Slubice und Frankfurt seit Oktober 2021, auch in 22 und 24

Anna Panek-Kusz

Anna Panek-Kusz, geboren 1975, hat einen Master-Abschluss in Fotografie und ist Absolventin der Akademie der Schönen Künste in Poznan mit dem Schwerpunkt Multimedia-Kommunikation. Ihr Engagement für die Kultur wurde 2005 mit einer Auszeichnung in diesem Bereich gewürdigt, gefolgt von dem prestigeträchtigen Titel "Lebuser Kulturanimatorin" und einer Medaille des Marschalls der Woiwodschaft Lebuser Land 2006. In Anerkennung ihrer bedeutenden Rolle bei der Gestaltung der Kultur des deutsch-polnischen Grenzgebiets verlieh ihr das Land Brandenburg 2014 einen Orden für besondere Leistungen.

Beruflich verbindet Anna ihr kreatives Streben nahtlos mit dem Management von Galerien und der Organisation mehrer künstlerischer Veranstaltungen, oft mit einem pädagogischen Aspekt. Ihre Werke wurden sowohl in Polen als auch international ausgestellt, darunter Projekte wie "Formen", "Ikonen", "Wer bist du, wovon träumst du", "Genesis", "Von der Nichtexistenz zur Existenz" und "Synthese der Symmetrie".

Seit 2002 ist sie Kuratorin der Galerie OKNO im Städtischen Kulturzentrum Slubice. In dieser Funktion war sie maßgeblich an der Entwicklung und Kuratierung des einzigartigen Ausstellungsprogramms der Galerie beteiligt, das sich auf neue Medien konzentriert, sowie an einem grenzüberschreitenden Bildungsprogramm. Darüber hinaus ist Anna die Visionärin und Koordinatorin zahlreicher internationaler Initiativen, Workshops und Projekte, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten, und zeigt damit ihr Engagement für die Förderung des künstlerischen Dialogs und der Entwicklung. Insbesondere ist sie seit 2010 Mitbegründerin und Kuratorin des internationalen Festivals "lAbiRynT" und hat maßgeblich zu dessen Erfolg und Anerkennung auf der internationalen Bühne beigetragen.

Michael Kurzwelly

Michael Kurzwelly, (Darmstadt, 1963), studierte Malerei an der Alanus Hochschule in Alfter. 1990 zog er nach Poznan, Polen, wo er das Miedzynarodowe Centrum Sztuki gründete.Ein bedeutender Wechsel erfolgte 1998, als er nach Frankfurt (Oder), Deutschland, umzog.Hier übernahm er einen Lehrauftrag an der Europa-Universität Viadrina, den er neben verschiedenen anderen Aufgaben bis 2018 innehatte.

Große Bekanntheit erlangte Kurzwelly durch das Projekt Slubfurt, das die deutsch-polnischen Grenzstädte Frankfurt (Oder) und Slubice als eine vereinte Stadt vorstellte, in der das Experiment der gemeinsamen Existenz gelebt wurde. Er bezeichnete seinen Ansatz als "Wirklichkeitskonstruktion", die die Neuinterpretation von und den Eingriff in Räume beinhaltet und sich zu einer konzeptionellen Form ausweitet, die soziale Skulpturen und verschiedene Formen der kreativen Arbeit der Bewohner in gesellschaftlichen Prozessen einschließt. Insbesondere das Projekt Slubfurt führte dazu, dass Slubfurt 2010 zur Hauptstadt von Nowa Amerika erklärt wurde und die gesamte deutsch-polnische Grenzregion zu einem kollektiven Entwicklungsraum umgedeutet wurde, der von einem von Kurzwelly mitgegründeten Bürgernetzwerk getragen wird.

Kurzwellys Reich der Wirklichkeitskonstruktionen reicht bis zum Projekt weisse zone, in dem er einen funktionalen Wanderführer für das 145 km² große Gebiet der weisse zone nördlich von Berlin entwarf - bewusst abseits von konventionellen Karten. Mit der Gründung des Instituts für weisse zone Forschung (iwf) im Jahr 2006 und der Präsentation von Projekten wie Loch Netz im Jahr 2010 für die Neue Gesellschaft Bildende Kunst (NGBK) hat Kurzwelly einen bahnbrechenden und innovativen Ansatz gezeigt, der konventionelle Grenzen in Frage stellt und sich mit dem Wesen von Raum und menschlicher Interaktion auseinandersetzt.

Melde Dich für den Newsletter an, wenn Du mehr von Slubice und Labirynt hören möchtest