Fachwerkhäuser Des Siegener Industriegebietes Heute in Düsseldorf

Einladung

Martine Franck, die belgische Fotografin, sagte einmal: „Ein Foto ist ein Moment, der nicht wiederkehrt“. Dieses Zitat passt perfekt zum Thema des Fachwerkhauses. Thomas Kellner hat mit seiner Art und Weise geschafft, ein Filmisches zu machen. Die Fachwerkhäuser des Fotokünstler sind mit einem unscharfen Hintergrund und fast keiner Farbe präsentiert. Trotz des Wandels der Architektur sehen die Fachwerkhäuser wie aus einer anderen Zeit aus. Magisch!
Dank diesem Projekt hat Thomas Kellner den Wettbewerb Fresh 2021 gewonnen: als Preis repräsentiert er bei der New Yorker Klompching Gallery.
Zurzeit stellt die Architektenkammer Nordrhein Westphalen die Fachwerkhäuser von Fotokünstler Thomas Kellner aus.

Der Fotokünstler

Thomas Kellner 1966 in der Bundestadt Bonn geboren, hat von 1989 bis 1996 an der Universität Siegen Wirtschaft, Politik, Soziologie und Kunst studiert. Er lebt und arbeitet seitdem als freischaffender Künstler in Siegen. Als er 1996 den Kodak Nachwuchs-Förderpreis verliehen bekam, wagte er den Sprung zum professionellen Künstler. In den Folgejahren entwickelte sich eine Neigung zur Architektur und dem Kubismus, sowie seine ikonische Methodik der Verwendung von Kontaktbögen. Seine einzigartige Technik hat einen hohen Wiedererkennungswert, da er jedes Bild mit viel Liebe zum Detail und Fantasie zu etwas neuem erweckt. Thomas Kellner hat seine Arbeiten in der ganzen Welt gezeigt. Seine Werke sind in bedeutenden privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten.
Der deutsche Fotokünstler (Bonn, 1966) ist auch ein Kurator. Seit vielen Jahren kuratieret er Ausstellungen mit anderen Fotografenkollegen. Bis 2019 fanden alle diese Ausstellungen in seinem Atelier statt, gefolgt von einer Präsentation im Ausland.

Die Fachwerkhäuser durch die Zeit

Die Fachwerkhäuser von Thomas Kellner, die in Düsseldorf zu sehen sind, haben eine Geschichte. Zwischen 1959 und 1978 haben das Fotografenpaar Bernd und Hilla Becher die Fachwerkhäuser des Siegerlands fotografiert. Für sie war es ein Anliegen bedrohte Industrieanlagen, Gebäude und ganze Landschaftsstriche zu fotografieren. Charakteristisch für das Siegerländer Fachwerk ist die sogenannte riegellose Bauweise. Das bedeutet, dass möglichst wenig Querstreben Verwendung fanden. Im 19. Jahrhundert hatte sich die Region, ähnlich wie das Ruhrgebiet, im Zuge der europaweiten Industrialisierung zu einem Hauptproduktionsort von Eisen und Stahl entwickelt. Der Bedarf an Rohstoffen war zu einem großen Teil für industrielle Zwecke vorgesehen, sodass für den Hausbau sowohl die Wahl des Holzes wie auch die Anzahl in begrenzten Mengen zugeteilt wurde. Jetzt ein halbes Jahrhundert später ist das Thema des Siegerländer Fachwerkhauses zurück.

In einer Serie von 19 Architekturfotografien zeigt der Künstler ausgesuchte Eiserfelder Fachwerkhäuser in ihrem heutigen Zustand. Jedes der Fachwerkhäuser des Fotokünstlers Thomas Kellner ist mit einem unscharfen Hintergrund dargestellt. Man könnte denken, dass es sich um Schwarz-Weiß-Bilder handelt, aber wenn man sich die Bilder genauer ansieht, kann man etwas Farbe erkennen, vor allem in der Umgebung der Fachwerkhäuser. In Anlehnung an die Bilder des Bechers hat Thomas Kellner deren Merkmale beibehalten. Mit Hilfe der elektronischen Bildbearbeitung gelang es dem deutschen Fotokünstler jedoch, für jedes Fachwerkhaus ein einzigartiges Stück Welt zu schaffen.

Auch wenn Thomas Kellner die Methode des Bechers beibehalten hat, fügt er seine eigene magische Note hinzu. Trotz dieses frischen Windes, den der Kunstfotograf über die Fachwerkhäuser brachte, haben sie sich bereits verändert. Fast alle der 19 Fachwerkhäuser verstecken ihre Struktur hinter modernen neuen Mauern. Die Zeit scheint zu vergehen, aber eigentlich nicht wirklich. Denn ungeachtet des Wandels ist es Thomas Kellner gelungen, die Fachwerkhäuser in der Vergangenheit in ihrer einzigartigen Welt voller Verwandlung fest zu halten. Kellners Fotografien eröffnen den Blick auf die Polarität eines Gebäudes, das durch optische Modernisierungsmaßnahmen im Wandel der Zeit verändert wurde und dem Originalbau nur noch in der Form gleicht. Die Be- und Verurteilung der sich abzeichnenden Veränderungen des Motivs ist ebenso dualistisch wie das architektonische Gebilde selbst.

Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen

Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, die sich in Düsseldorf befindet, ist die größte der 16 Länder-Architektenkammern in Deutschland. Abgekürzt AKNW, ist die Organisation der berufsständischen Selbstverwaltung der Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner in Nordrhein-Westfalen. Seit ihrer Gründung 1970 ergreift sie in allen Bereichen des Planens, Bauens und Gestaltens der Umwelt die Initiative. Gemeinschaftlich bildet dieser Berufsverband – mit zurzeit mehr als 30.000 in die Liste der Kammer eingetragenen Mitgliedern – als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Architektenkammer des Landes. Ihr Sitz ist das Haus der Architekten in Düsseldorf. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen arbeitet nach dem Prinzip der berufsständischen Selbstverwaltung. Das heißt: Die Mitglieder tragen ihre Kammer aus eigener Kraft. Alle Entscheidungsgremien sind ehrenamtlich tätig und werden alle fünf Jahre von den Mitgliedern in Urwahl neu bestimmt. Die Kandidaten werden von Verbänden aufgestellt.

Wie hat Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg, ein Deutscher Dichter, geschrieben: „Die Stadt Düsseldorf, ein rührsinniger Ort mit zahlreichen, kunstsinnigen Menschen”. Düsseldorf ist die zweitgrößte Stadt Nordrhein-Westfalens aber auch die Hauptstadt des Bundeslandes. Die Stadt liegt in der Mitte des zentralen europäischen Wirtschaftsraumes. Deshalb ist sie eine sehr dynamische Stadt, die eine schöne Umgebung zu ihren EinwohnerInnen bietet. Im Jahr 2018 wurde Düsseldorf für seine Lebensqualität als eine den besten Städten der Welt gewählt. Vielleicht ist das mit der Bedeutung ihres Namen verbunden. Entlang der Düssel finden sich viele Freizeitangebote für die Einwohner Düsseldorfs aber auch ihrer Bewohner. Wer noch mehr sucht hat die Möglichkeit einen Spaziergang zu machen.

Die Fachwerkhäuser des Siegener Fotokünstler Thomas Kellner faszinieren. Die Fachwerkhäuser haben noch viel zu zeigen. Ihre einzigartigen kleinen Welten passen sich perfekt an. Liegt es daran, dass es dem Fotokünstler trotz des architektonischen Wandels der Häuser gelingt, die Zeit anzuhalten? Es könnte sein, dass wir den Fachwerkhäusern noch ein bisschen mehr Bewunderung schenken können. Manchmal wünschen wir uns, dass die Zeit stehen bleibt, aber leider ist das nur eine Illusion. Das ist der Grund, warum Thomas Kellner der Natur in seinen Bildern ein wenig Farbelässt, denn die Zeit steht nie still und bringt neue Wunder hervor.

Kontakt und Mitwirkende

Fachwerkhäuser des Siegener Industriegebietes Heute
31. Mai - 19. September, 2022
AKNW Düsseldorf, Deutschland 

Teilnehmende Künstler: Thomas Kellner

Architektenkammer NRW
Zollhof 1,
40221 Düsseldorf

Öffnungszeiten der Ausstellung
Montag bis Donnerstag von 8 Uhr bis 17 Uhr
Freitag von 8 Uhr bis 13 Uhr

Telefon: +49 (0) 0211 49670
info@aknw.de

 

Danke

Vielen Dank an die AKNW und den Präsidenten Ernst Uhing, den Geschäftsführer Herrn Lehrmann und das gesamte Team der AKNW für die Ausstellung.