Goetz Diergarten - Auf Bötzow

Götz Diergarten – Auf Bötzow
Third Term International Photography Festival Liaoning (Beizhen) China
10.–17. September 2019
Beizhen, Liaoning, Volksrepublik China

 

Götz Diergarten, ausgebildet bei Bernd und Hilla Becher, ist der Inbegriff der zeitgenössischen Fotografengeneration, die das Sichtbare auf natürliche Weise zu einem künstlerischen Konzept und offenen visuellen Wegen des dokumentarischen Denkens formt. Sein vorsichtiges Auge für die beschreibenden Details der Strukturen - nun ein vollständiges Ensemble, das durch seine wechselnden Funktionen geprägt ist - bringt die außergewöhnlichen Aspekte des Alltags an die Oberfläche.
Ob in einer detaillierten Nahaufnahme, einem Blick in ein Interieur oder einer weiten Perspektive, die alte Brauerei verwandelt sich vor Diergartens Kamera in den Blickwinkel, den er einnimmt. Hier eine architektonische Skulptur mit ihrer steinigen oder metallischen Greifbarkeit und Tastbarkeit, dort ein zweidimensionales Bild von Farbe, Licht und Schatten. Wie ein Archäologe entdeckt er die Konvergenz von Kabeln und Kapitellen, die Verbindung von Ziegelsedimenten und dekorativen Fassadenelementen. (Hans Georg Näder - Vorwort, „Auf Bötzow“)

Diergarten nutzt die prekäre Schönheit des verlassenen Ortes, der die Stille einer ehemaligen Fabrik ausstrahlt.
Was bekommen wir aus dieser abstrakten Sicht der Industriekultur? Diergartens Fotografien geben sich nicht nur damit zufrieden, den Betrachter aus den Fesseln seiner alltäglichen Wahrnehmung seiner Umgebung zu befreien. Das Ergebnis ist eine Sammlung malerischer Zustände, wie sie sich nur die Fotografie leisten kann. Wenn Sie lange genug hinsehen, werden Sie überrascht sein, dass der Dokumentarfilm nicht zugunsten der Abstraktion abgeschafft wurde. Vielmehr klopft es im Hintergrund wie das Klopfen eines Metronoms, das die Zeit am Klavier hält und immer wieder den Vordergrund durchschneidet, mit den ungehemmten Einsichten, die nur die Kunst liefern kann. Wir können Schönheit nur in den gezähmten, zum Schweigen gebrachten und harmlosen Menschen sehen. Wir haben die stürmischen Ozeane von Turner erst bestaunt, als wir in Ruhe über die Meere segeln konnten. Nachdem die Natur gezähmt worden war, erreichte die Landschaftsmalerei ihren Höhepunkt. Unter der Oberfläche schlägt der pulsierende Hammer der Industrie um sich und erinnert uns daran, was unsere Gegenwart und Zukunft prägt: die Vergangenheit. (Swantje Karich, „Auf Bötzow“)

Götz Diergarten wurde 1972 in Mannheim geboren. Er studierte Kunstfotografie an der Kunstakademie Düsseldorf bei Professor Bernd Becher und
an der Hochschule für Gestaltung in Zürich. Götz Diergarten lebt und arbeitet in Volxheim bei Bad Kreuznach.

Neben verschiedenen internationalen Gruppenausstellungen fanden die wichtigsten Einzelausstellungen im Kunstverein Heidelberg, im Museum Weserburg, in Bremen, im mpk (Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern) sowie im Goethe-Institut in Bremen statt
London und Krakau (Wyspianski Pavillon).
Seit 2001 werden seine Arbeiten in internationalen Kunstgalerien gezeigt - unter anderem in Berlin, Santa Monica, Seoul, Zürich, Paris) und auf internationalen Messen wie der Art Basel, der Art Basel in Miami Beach, der Armory Show, Paris Photo ...

Neben dem bekannten Pfalzpreis für bildende Kunst (2010) und weiteren Preisen wurde Götz Diergarten mit einem Hasselbald-Forschungsstipendium (2005) ausgezeichnet.

Einen herzlichen Dank an die Organisatoren des Third Term International Photography Festival Liaoning in Beizhen und Mr. Zhang Guotian  für die Einladung zu diesem Festival eine Ausstellung zu kuratiere. Und einen ganz besonderen Dank an Götz Dierrn für da Vertran und dieperfekte Zusamearbeit wiedereine Ausstellung in China z präsetiern.