Manchmal interessiert es mich so sehr, was bei den Menschen zu Hause vor sich geht, dass ich wissen möchte, was sich im Schrank oder unter dem Bett befindet.  In meinen Fotografien möchte ich dem Betrachter nicht nur etwas über das Sichtbare erzählen, sondern auch über Dinge, die versteckt und weggeschlossen sind. 

1997 begann ich, in den Vororten von Silicon Valley zu fotografieren, wo ich viele Jahre lang gelebt hatte.  Die Idee dazu mag von der Beschäftigung mit den Arbeiten von August Sander, aber auch von Diane Arbus gekommen sein.  Um meine Umgebung zu verstehen, brauchte ich so etwas wie die systematische Absicht eines Katalogs, aber eine flexible, die es mir ermöglichen würde, Elemente der Seltsamkeit und der schieren Freude einzufangen, die überall völlig unbemerkt zu existieren schienen.  Es war jedoch nie mein Ziel, meine Umgebung zu kommentieren.  Das Wichtigste ist meine Fähigkeit, diese Welt von innen heraus zu fotografieren, um die Barrieren der Entdeckung zu beseitigen.  Meine Motive sind zwar nicht einzigartig, aber ich denke, dass ich mich von anderen Fotografen, die ähnliche Arbeiten gemacht haben, dadurch unterscheide, dass ich nicht befürchte, dass die Nähe zu meinen Motiven meine Kritikfähigkeit abstumpft.  Es ist interessanter und herausfordernder, wenn sowohl ich als auch der Betrachter tief in die Momente involviert sind, die ich festzuhalten versuche.  Dort, wo sowohl der Fotograf als auch der Betrachter sich am meisten gefährdet fühlen, ist eine Entdeckung möglich, und es können unerwartete Archetypen entstehen.

Mein ursprüngliches Projekt lieferte mir eine Arbeitsmethode, von der ich erkannte, dass sie auch an anderen Orten erfolgreich sein könnte, und so erweiterte ich meinen Katalog um Motive der mittleren und oberen Mittelschicht in Frankreich und Spanien.  Kürzlich habe ich einen Auftrag in den Niederlanden abgeschlossen, und ich wurde eingeladen, in diesem Frühjahr einen Künstleraufenthalt in Deutschland zu absolvieren.  Es fasziniert mich, wie man in einer Zeit zunehmender Globalisierung sehr weit in die Geheimnisse des Lebens entfernter Menschen vordringen kann, um dann zu Hause anzukommen.  Aus diesem Grund sehe ich meine Arbeit als ein Kontinuum, auch wenn sie an ganz unterschiedlichen Orten entstanden ist.