Fragments
Man sagt oft, dass das Leben nur ein Film ist, der von einer höheren Macht gelenkt wird. Sicherlich kann man sagen, dass das Leben eine Collage ist, die aus Millimetern Film zusammengesetzt ist, die Sekunden darstellen, die unseren Alltag ausmachen.
Die hier gezeigten Bilder haben einen Hauch von Mysterium, wenn die vollständige Identität der Personen nicht enthüllt wird, da sie irrelevant ist. Der interessante Aspekt dieser Fotografien besteht darin, sie als Fragmente des Lebens gewöhnlicher Menschen zu analysieren, die sich auf einen neuen Morgen vorbereiten. Unabhängig davon, was jeder von ihnen vorhat, besteht die entfernte Möglichkeit, dass sie einander begegnen, ohne dass sie ihre Unsichtbarkeit bewahren. Diese zufällige Begegnung könnte in einer Umkleidekabine stattfinden, wo nur die Füße etwas über den Körper verraten, den sie tragen, oder in einem Hotelzimmer, wo sich nur die Erinnerungen treffen können, kurz nachdem die Körper das Gebäude verlassen haben. In dieser Abfolge von Fotografien ist die einzige konstante Figur der Spiegel. Er ist stumm und doch allwissend und birgt die Geheimnisse eines jeden, der in ihn starrt. Der Spiegel fokussiert, schneidet und bearbeitet unbewusst Bilder unseres täglichen Lebens und macht diese Bilder oft spontan. Die Hauptrolle, die dem Spiegel zugeschrieben wird, zeigt, dass wir täglich von Menschen und Gegenständen, von denen wir nichts wissen, aus allen Blickwinkeln betrachtet werden, was die These untermauert, dass das Leben an sich ein Film ist, der von einer Kraft und nicht von einem Menschen gelenkt wird. Salete Goldfinger 2006