Raum und Form - Physikalisch
Konfigurationen Die Fotoserie zeigt den menschlichen Körper als Verschmelzung mit, als Anpassung an, als Einfügung in eine bereits existierende Umgebung. Jede dieser "entdeckten" Umgebungen ist eine lebendige Umgebung in ihrer eigenen spezifischen Materialität. Indem sich der menschliche Körper an der Textur der Dinge orientiert, indem er sich auf eine bestimmte Form konzentriert, schafft er Konfigurationen mit einer untrennbaren Verbindung zu dieser Form, zu der Umgebung, zum Material der Objekte, zu den Objekten als physische Konfigurationen selbst. Die physischen Formen, die durch diese Verbindung entstehen, sind eine Korrespondenz der Person mit der Umwelt. Diese Person, dieses Subjekt bleibt objektiv in seinem Verhalten gegenüber den Objekten, die ihrerseits eine subjektive Botschaft vermitteln, die in einer Sprache nicht von Worten, sondern von Materialien gesprochen wird - eine kommunikative Interaktion von physischen Konfigurationen. Subjekt und Objekt bilden eine komplementäre Komposition, in der das Subjekt nicht hervorgehoben wird, sondern eine gleichberechtigte Stellung zum Objekt einnimmt. Die Person und die Gegenstände sind nicht voneinander getrennt, sondern bilden ein ursprüngliches Ganzes. In dieser Hinsicht bezieht die Komposition das Unsichtbare mit ein, das "Andere", das, was nie erreicht werden kann. Es geht um die Frage der Beziehung zwischen Geist und Materie, um die sinnlich-geistige Beziehung zu unserer Umgebung. Indem der menschliche Körper in Beziehung zu Raum und Materie gesetzt wird, wird die Spannung zwischen der inaktiven Substanz / Essenz und ihrer inneren Dynamik sowie die Potenzialität von Mensch und Materie betont.
Die Frage nach der Beziehung zwischen Geist und Materie erfordert, dass wir uns von der äußeren Erscheinung der Dinge lösen und fragen, was sich hinter dem Etikett der Menschheit verbirgt, dass alle Dinge Waren und Produkte sind, die nur als solche zu bewerten sind. Diese Spannung zwingt auch zu der Frage: Wie sieht es mit der Utopie des freien Geistes aus? Mein künstlerisches Medium ist die inszenierte Fotografie. Meine künstlerische Strategie entspringt meinen Erfahrungen mit szenischen Räumen und einem Konzept, das auf experimentellen Kunstformen basiert, die Menschen und ihre Umgebung in erstaunliche Zusammenhänge und verblüffende Situationen bringen. Seit 2002 arbeite ich mit Michael Hinz, einem Fotografen aus Frankfurt, zusammen. Unsere Methode der Fotografie ist durch zwei entscheidende Punkte gekennzeichnet. Die Wahrnehmung wird durch eine (dissoziierende) Interaktion zwischen Räumen und Körpern verwirrt; das Auge verliert jeden Bezugspunkt für Perspektive und räumliche Distanzen. Dennoch bleiben die Arrangements erkennbar inszeniert und irritieren zwar das Auge, aber sie täuschen nicht. Außerdem gibt es eine Ungewissheit, die das Thema der Stillleben in zweierlei Hinsicht durchdringt. Zum einen besteht eine Ungewissheit über die Zusammensetzung des Raumes, in dem einige Proportionen und Dimensionen nicht erkennbar sind. Und zweitens ist der Hauptblickwinkel so unklar, dass Körper und Gegenstände unkontrolliert umherzuschweben scheinen. Der Betrachter ist daher gezwungen, sich zu orientieren und seinen Standpunkt auf der Grundlage einer (subjektiven) Realität zu bilden.