Houston, we've had a problem!

Thomas Kellner: Houston, we've had a problem!

2002 reiste der Siegener Fotokünstler Thomas Kellner zum ersten Mal in die USA, um neue Kontakte für seine Künstlerkarriere zu knüpfen. Auf dem FotoFest Houston kam ihm erstmalig die Idee auf, die Mission Control der NASA Raumfahrtbehörde zu fotografieren, um Houston in seinem Oeuvre über kulturelle Monumente und bedeutende Wahrzeichen aufzunehmen. Sieben Jahre später bekam er schließlich die Möglichkeit, seine Idee, eine eigene Interpretation des Mission Controls zu erschaffen, zu verwirklichen. Mithilfe der Fotografin und Multimedia-Künstlerin Melissa E. Noble lernte Thomas Kellner 2008 in Houston den Astronauten Leland Melvin kennen, mit dem er sich dann anfreundete. Am 16. November 2009 konnte Thomas Kellner zusammen mit Melissa E. Noble den Start der STS - 129 Mission in Cape Kennedy, Florida miterleben. Vier Monate später besuchten sie das Johnson Space Center Mission Control der NASA. Thomas Kellner veröffentlichte dann 2013 sein Fotoprojekt, das den Titel „Houston, we’ve had a problem!“ trägt und unter anderem den Start des Space Shuttles Atlantis Richtung Weltall und Abbildungen, Skizzen und Entwürfe vom Mission Control Center beinhaltet.

‚[Die] NASA ist ein großer Produzent von Fotos, die wir seit unserer Kindheit kennen – die Raketen, das Space Shuttle, die Weltraumstation, das Weltall, Aufnahmen von der Erde und Ähnliches. Ich will den Aufnahmen, die die NASA unserer Welt zur Verfügung stellt, meinen künstlerischen Ausdruck verleihen.‘ (Thomas Kellner, 2013: Visions von Mission Control. In: Houston, we’ve had a problem!)

"Thomas Kellner verbrachte mehr als zehn Jahre damit, sein Weltraumprojekt zu verwirklichen und diese Sehnsucht spürt man in seinen Werken. Es ist die uralte menschliche Sehnsucht, das große Unbekannte festzuhalten." Allison Pappas, Museum of Fine Arts, Houston/Texas

 

Space Shuttle Atlantis

Der Space Shuttle der Weltraumfahrbehörde NASA wurde nach dem ersten amerikanischen ozeanografischen Forschungsschiff Atlantis benannt und wurde 1984 gebaut. Ein Jahr später, am 3. Oktober 1985 hatte sie ihren ersten Start ins Weltall. OV-104 lautet die interne Bezeichnung des Orbiters. Insgesamt gab es in den 25 Dienstjahren 33 Missionen mit der Raumfähre Atlantis. Die letzte endete am 21. Juli 2011 und mit der Landung des Space-Shuttles endete auch die Ära der Shuttleflüge. Bei der 31. Mission (STS-129) am 16. November 2009 durfte Thomas Kellner unter anderem den Start des Space-Shuttles Atlantis fotografieren. In der Besatzung waren Charlie Hobaugh, Barry Wilmore, Robert Satcher, Michael Foreman, Randolph Bresnik und Leland Melvin. Mit Letzterem freundete sich Kellner sogar an.
Heute kann man die Atlantis als Museumsstück im Kennedy Space Center Besucherzentrum betrachten.

STS-129

Die 129. Space-Shuttle-Mission „STS-129” der NASA startete am 16. November 2009 um 19:28 UTC. Es war der 31. Flug des US-amerikanischen Space Shuttle Atlantis. Mit dabei war Barry Wilmore als Pilot, Kommandant Charlie Hobaugh und die Missionsspezialisten Robert Satcher, Michael Foreman, Randolph Bresnik und Leland Melvin.

Mithilfe der externen Transport- und Trägerplattformen EXPRESS Logistics Carrier (ELC) 1 und 2 wurden Versorgungsgüter und Ersatzteile, einschließlich eines Ersatzgyroskops an die Internationale Raumstation geliefert. Des Weiteren wurden anstehende Wartungsarbeiten an der Station verrichtet. Die Mission bestand insgesamt aus drei Weltraumspaziergängen. Zudem wurde die Bordingenieurin Nicole Stott mit dem Space Shuttle von der ISS zurück zur Erde gebracht. Dafür fand die Kopplung der Atlantis am dritten Flugtag um 15:51 UTC statt, nachdem das Rendezvous Pitch Manöver vollbracht wurde. Mit dem Öffnen der Luken der beiden Raumfahrzeuge um 18:28 UTC wurde Nicole Stott dann offiziell Mitglied der Atlantis Besatzung.
Der Space Shuttle landete am 27. November 2009 um 14:44 UTC.

Mission Control Center

Das Mission Control Center (MCC) der NASA befindet sich im Lyndon B. Johnson Space Center, das seinen Sitz in Houston, Texas hat. Von dort aus werden seit Juni 1965 alle bemannten Weltraumflüge geleitet. Die Mission Control ist seit Beginn der Montage der Internationalen Raumfahrtstation 1998 zu einem weltweiten Mittelpunkt der bemannten Raumfahrt geworden. Heute findet die Überwachung der Internationalen Raumfahrtstation im Mission Control Center statt.

Die Teams, die im MCC arbeiten, sind seit der Gemini IV-Mission im Jahr 1965 für jeden US-amerikanischen Weltraumflug von entscheidender Bedeutung, einschließlich der Apollo-Missionen, die die Menschen zum Mond brachten, und der mehr als 110 Space-Shuttle-Flüge seit 1981. In den Kontrollräumen sind die Flugsteuerungsteams, bestehend aus erfahrenen Ingenieuren und Technikern, 24 Stunden die Woche und 365 Tage im Einsatz.

Die Fluglotsen überwachen ständig die Aktivitäten der Besatzung und die Systeme der Raumfahrzeuge, den Gesundheitszustand der Besatzung und die Sicherheit, während sie jedes System überprüfen, um sicherzustellen, dass der Betrieb wie geplant verläuft. Die gut ausgebildeten Fluglotsen verfügen unter anderem auch die erforderliche Fähigkeit, auf unerwartete Ereignisse zu reagieren und komplexe Situationen zu lösen. Der Flugkontrollraum des Shuttles ist während des Betriebs mit etwa 20 Fluglotsen besetzt, die Raumfahrtstation mit etwa einem Dutzend.

Der historische Apollo Flugkontrollraum wurde restauriert und als nationales historisches Wahrzeichen ausgewiesen. Der Apollo-Raum wurde zuletzt im Jahr 1995 für die Steuerung von Space-Shuttle-Missionen genutzt. Die Kontrollräume der neuesten Generation wurden Mitte der neunziger Jahre überarbeitet und sind mit handelsüblichen Computerarbeitsplätzen ausgestattet. Durch diese Änderung zu der aktuellen Architektur, reduzierten sich die Kosten für den Betrieb und die Wartung der Missionskontrolle und die Missionsunterstützungsfähigkeiten des Zentrums erhöhten sich drastisch. Besucher können im Juli 2019 das Drama der Apollo-Mondlandung im Besucher-Besichtigungsraum erleben.