Eine Schnecke auf dem Weg zu Kamera
Eines Tages fiel mir bei einem Spaziergang irgendwo in Südfrankreich etwas Blinkendes und Glänzendes auf den Boden auf. Es war das Perlmutt eines Schneckenhauses, das mich anblinzelte. Ich nahm es mit. Das Äußere war sandig und hässlich, aber das Innere war von einer schimmernden natürlichen Schönheit. Die Außenseite war kaputt und man konnte die Spirale sehen. Als ich meinen kleinen Schatz sorgfältig untersuchte, entdeckte ich ein kleines winziges Loch in der Spitze - die perfekte Lochblende. Gleich nachdem ich nach Hause zurückgekehrt war, baute ich aus einem Filmdöschen eine kleine Kamera und befestigte das Schneckenhaus auf einer Seite.
Den ganzen Tag habe ich mit meiner kleinen selbstgebauten Kamera Testaufnahmen gemacht. Ich musste kleine, runde Negative so klein wie mein kleinster Fingernagel schneiden. Nach ein paar Tagen Arbeit, kurz vor Einbruch der Dunkelheit, funktionierte die Schneckenhaus-Kamera wie eine echte Kamera. Sie machte Fotos!
Wieder zu Hause in der Dunkelkammer machte ich Kontaktblätter von allem, was ich im Sommer mitgenommen hatte. Ich war sehr überrascht über die perfekte abstrakte und runde Form dieser mit meiner Schneckenhauskamera erstellten Testreihe. So habe ich es dann genannt: Eine Schnecke auf dem Weg zur Kamera.