Genua 2005

Pracht und Leuchtkraft hinter Toren

Genua, ist eine Stadt mit vielen engen, jahrhunderte alten Häuserschluchten, die sich entlang der Hügel winden. Im Sommer fängt sich hier die Hitze und Schwüle des Tages. Manchmal geht ein leichter Wind und ich versuchte den Schweiß auf meiner Stirn mit einer Drehung des Kopfes zu trocknen, um einen klaren Gedanken fassen zu können.

Vom Hafen, vom offenen Meer, war ich nicht in diese Stadt gekommen. Mein erster Eindruck war von hoch oben. Mit dem Taxi vom Flughafen in die Stadt, über Hochstraßen, die mir aus meiner Heimat bekannt vorkamen, durch Tunnel, die man bei mir zu Hause gerne bauen möchte, landete ich direkt neben der Via Garibaldi.

Viele verschiedene Ideen trieben mich in verschiedene Ecken der Stadt. Manches wollte ich anfassen, doch von jetzt auf gleich war ich gefangen von dieser Stadt und meinem Auftrag. Meine Profession hielt mich fest zwischen den Mauern der Paläste. Hinein in eine Stadt, in eine andere Zeit, und hinein in die Gebäude, die mir den Zutritt mit ihren dicken Toren zu verweigern schienen.

In den breiten Straßen der Via Garibaldi und Balbi war es eine andere Enge. Die wuchtigen Paläste zeugen von Macht und Reichtum, stehen in gerader Reihe und streckten mir ihre dicken Mauern entgegen. Ich trat hindurch durch die großen Portale und alle Gedanken an schmale bedrückende Gassen zwischen hohen Mauern waren verflogen. Es war als trete ich in eine lichte Leichtigkeit. Durch diese Höfe, Freitreppen und Galerien zu schreiten war mir, wie in eine Welt schöner und reicher Vergangenheit zu schweben.

Gleißendes Sonnenlicht, Schatten zwischen den Bögen und Säulen, eine leichte Brise und dicke Mauern wehren der Hitze. Stimmen verhallten zu einem breiten Gemurmel in den Höfen. Alte Türen fielen in ihre wohl geölten Schlösser. Die Tore, mit wehrhaften Spitzen gespickt gewähren dem Besucher doch den Eingang. Dahinter verbarg manche Tür glitzernd herrliche und leichte Welten der Paläste aus einer anderen Zeit.

Oft nickte ein freundlicher Pförtner auf meine fragende Fingerbewegung des Fotografierens und ich durfte dankbar diese Paläste zum Tanz mit meiner Kamera auffordern.


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„Kellners Technik ähnelt Cortázar’s gíglico, indem viele – wenn auch nicht alle – Elemente in seinen Kompositen semantisch undurchsichtig sind.”
Fernando Castro R.

Publikationen

Monographien

Art Galerie, Siegen, John Cleary Gallery, Houston, K4 galerie Werner Deller, Saarbrücken, Galerie Maurer, München, Schneider Gallery, Chicago, in focus Galerie, Burkhard Arnold, Köln (Hg.), Thomas Kellner. Dancing Walls 2003 - 2006, Siegen 10002007.

Galerie Vrais Rêves (Hg.), Thomas Kellner. Contacts 1997-2013, Lyon 10002014.

Kreis Düren (Hg.), Thomas Kellner FarbWelt 135-36. Kunstpreis des Kreises Düren, Düren 2010.

 

Ausstellungskataloge

Jean Arrouye, Un art d'imagination, in: Galerie Vrais Rêves (Hrg.), Thomas Kellner. Contacts 1997-2013, Lyon 10002014, 4–5.

Centro Culturale Europeo & Arte e Cultura srl fondazione Carige (Hg.), genova scatti europei, Genova 2005.

FotoFest Houston (Hg.), Participating spaces. FotoFest, Houston, Tex. 2008.

Thomas Kellner, Lichte Leichtigkeit, in: Centro Culturale Europeo & Arte e Cultura srl fondazione Carige (Hrg.), genova scatti europei, Genova 2005.

Frank Günter Prof. Dr. Zehnder, Von der Autonomie des Bildes, in: Kreis Düren (Hrg.), Thomas Kellner FarbWelt 135-36. Kunstpreis des Kreises Düren, Düren 2010, 23–29.

 

Zeitschriften und Magazine

Concepción Alarcón, Thomas Kellner. Fragmentos de Percepción, in: La Fotografía Actual, 20, Heft 130, 2008, 10–14.

Bob Aylott, Book review. Dancing Walls 2003-2006, in: Amateur Photographer, 2008, 44–45.

Manfred Zollner, Das besondere Portfolio. Der dekonstruierte Raum, in: fotoMagazin, Heft 8, 2008, 124–129.

 

Fernsehbeiträge

Florence Grandon, Thomas Kellner - Dancing Walls. Le 12/13 Midi pile, Nancy Cedex 2008.